Pyro, USA
Die Firma Pyro ist nicht der bekannteste der US-Plastikmodellbau Firmen. Die grössten Sammler kennen den Namen gut, aber vielen ist es nicht bekannt, dass Pyros Gründer William Lester ein Unternehmer, ein Innovator und ein Erfinder war. Ausserdem lernte William von seinem Vater Nathan Lester. Beide Männer legten den Grundstein für die moderne Kunststoffspritz-giessmaschine, die die amerikanische Kunststoffherstellung vollständig revolutionierte.
Das Unternehmen wurde 1939 von William M. «Bill» Lester und seiner ersten Frau Betty gegründet. Pyro beschäftigte sich mit der Spritzgussmethode zur Herstellung von Kunststoffformen, die Lester in den frühen 1930er Jahren perfektioniert hatte. Während des Zweiten Weltkrieges fertigte das Unternehmen Teile für militärische Zwecke, einschliesslich Flugzeugkomponenten.
Nach dem Krieg hat legte Pyro seine Aufmerksamkeit auf Spielzeug und Werbeartikel. In den späten 1940er Jahren begann das Unternehmen, Spielzeug «Clicker Pistolen» zu produzieren, und schliesslich wurde es einer der führenden Hersteller von militärischen Spielzeug während der Zeit des koreanischen Kriegs. Das Interesse der Öffentlichkeit am Weltraum führte bald dazu, dass das Unternehmen eine Reihe von Raumfahrt-Spielsachen (1953) anboten, die sehr populär wurden.
Ab Mitte der 1950er Jahre produzierte Pyro Modellbausätze für ein breites Themenspektrum. Dazu gehören Automobile, Flugzeuge, Schiffe, Repliken von historischen Schusswaffen, Tiere, Dinosaurier, anatomische und pädagogische Modelle.
Pyro verhandelte Lizenzvereinbarungen mit anderen Modell- und Spielzeugfirmen, die in den späten 1950er Jahren anfingen, einige seiner Formen ausleihen, während wiederum andere Bausätze von anderen Herstellern unter dem Pyro-Label verpackte und vermarktet wurden. (Dies ist eine gängige Praxis unter den Modellbauern, auch heute noch.) Eine nicht vollständige Liste von Unternehmen, die sich die Gussformen mit Pyro teilten, sind: Life-Like, Lionel Trains, Eagle, Inpact, Otaki und Palmer Plastics (letztere wurde 1970 von Pyro übernommen).
Lester verkaufte das Unternehmen 1972, um sein Interesse an der Entwicklung von manipulationssicheren Verpackungen zu verfolgen. Pyro wurde an Life-Like (ein Modelleisenbahnhersteller) verkauft, welcher zusammen mit Palmer Plastics bereits eine Reihe von Pyro-Kits unter Lizenz vermarktet hatte. Genaue Details des Verkaufs wurden nie öffentlich bekannt gegeben. Schließlich wurden die Pyro-Werkzeuge von Lindberg Products, Inc. erworben und wurden mit neuen Verpackungen viele Male, bis in die frühen 2000er Jahre neu ausgegeben.
Stammbaum