Die Marke MG (Morris Garage) entstand 1923 und wurde von Cecil Kimber, der damals Geschäftsführer der Morris Garage in Oxford war gegründet. Die Morris Garage gehörte zur Morris Car Company, welche William Richard Morris 1913 in Cowley gründet hatte. Cecil Kimber war selbst Rennfahrer und so baute er Morris Modelle zu Rennfahrzeugen um, daraus entstanden dann die ersten MG Modelle, die fortan die sportliche Marke in der Morris Motor Company waren. William Morris kaufte weitere Fahrzeugfirmen auf, wurde 1929 zum Baron Nuffield ernannt, worauf MG dann zur Nuffield Gruppe gehörte.
Die Marke MG hatte ihre goldenen Jahre nach dem Krieg und stellte vor allem Roadster her aber auch einige Coupes und Sportlimousinen, die alle auf anderen Morris und später auch Austin Modellen basierten. 1952 fusionierte die Nuffield Gruppe mit der Austin Car Corporation zur BMC (British Motor Corporation), 1968 fusionierte die BMC mit der LMC (Leyland Motor Corporation) zur British Leyland Motor Corporation (BMLC), damit war MG sage und schreibe eine Marke unter 16! weiteren, die zu diesem Großkonzern gehörten. Dieser Großkonzern wurde 1975 verstaatlicht bevor er Konkurs ging. Die Namen des Konzerns wechselten von da weg häufig und Teile bzw. Marken davon wurden wieder sukzessive einzeln verkauft. 1988 hieß der Konzern Rover Group als die restlichen Teile wieder privatisiert und an die British Aerospace verkauft wurden. Ab 1979 war Honda beteiligt und 1994 stieg BMW ein (und Honda wieder aus). 2000 stieg auch BMW wieder aus und so hieß der Konzern dann MG Rover Group, da nur noch Rover und MG dabei waren. 2005 war dann endgültig Schluss und die letzten Reste wurde an die chinesische Firma Nanjing Automobile Corporation verkauft, die seit 2007 Autos mit dem Namen MG auf den Markt bringt, das ist aber eine andere Geschichte.
Anbetracht dieses Werdegangs ist es im Nachhinein fast verwunderlich, dass MG so viele interessante Fahrzeuge in ihrer fast 80 jährigen Geschichte auf den Markt bringen konnte. MG wurde früh von Oldtimer Enthusiasten entdeckt. Es sind heute Fahrzeuge, für die es fast alles zu Kaufen gibt und sich vielen Sammler und klassische Werkstätten darum kümmern. Im Vordergrund stehen natürlich alle ihre Roadster, die viel Fahrspaß bieten bei wirtschaftlichen Unterhalt.
MG Coupes und Sportwagen von 1950 bis heute
MG T-Type (1936-1955)
MG YT (1948-1950)
MGA (1955-1962)
MG Midget (1961-1979)
MGB (1962-1980)
MGB GT (1965-1980)
MGC (1967-1969)
MGB GT V8 (1973-1976)
MG 6R4 (1984-1986)
MG RV8 (1992-1995)
MG F (1995-2005)
MG XPower SV (2003-2005)
MG -Type (1936-1955) ***
1936 löste der sogenannte T-Type den MG Roadster Midget ab, den es seit 1928 gab. Die T Modelle hatten den klassischen Sportwagenlook aus den 30er Jahren. Die T-Modelle wurde von 1936 bis 1955 in fünf Generationen gebaut und alphabetisch durchnummeriert. Die kleinen Sportwagen verfügten alle über einen Starrahmen auf dem eine mit Blech beplankte Eschenholz-Karosserie sass. Zum Einsatz kamen Vierzylinder Motoren mit 1.250 bis 1500 ccm Hubraum und 54 bis 66 PS. Da die Wagen sehr leicht waren erreichten sie gute Fahrleistungen. Ab dem TC Modell wurden viele in die USA exportiert. Von den fünf Generation entstanden rund 56’000 Stück. In der Schweiz liefen alle Modelle auf den gleichen Typenschein. Mehr…
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
1240 – 1466 ccm / R4
54-66 PS
56’382
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
180 – MG MIDGET SERIE TC (Alle T-Modelle)
1250/54
121
172
MG YT (1948-1950) **
1947 brachte MG eine viertürige Limousine heraus MG Y genannt. Von diesem Modell gab es ab 1948 auch einen 4-plätzigen Tourer, YT genannt. Der Wagen verwendet den 1250ccm Motor des MG TC, verfügt aber bereits als erster MG über die vordere Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern. Auch eine hydraulische Bremsanlage baute MG beim Y-Type erstmals ein. Vom Tourer entstanden lediglich 945 Stück.
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
1250 ccm / R4
54 PS
945
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
185 – MG 1 1/4 L.SALOON
1250/54
15
13
MGA (1955-1962) ****
1955 konnte der MGA endlich den in die Jahre gekommenen T-Type ablösen. Die Form geht auf einen 1952 gebauten Stromlinienförmigen LeMans Rennwagen zurück, den der Hausdesigner Syd Enever entwarf. Damit der Wagen tiefer liegt wurde der Rahmen verändert, so dass man tiefer sitzt. Als Motor kam der neue von BMC entwickelte Vierzylinder mit 1500 bzw. 1600 ccm zum Einsatz, damit konnte auch die Haube tiefer gestaltet werden. Neben dem Roadster gab es auch ein Coupe mit festen Dach und Türen mit Kurbelfenstern. Die Karossiere wurde erstmals vollständig aus Stahl gebaut und auf einen Rahmen gesetzt. Es wurden 101’081 MGA gebaut, davon waren lediglich 9887 Coupes. Es gab 4 Modelle bzw. Generationen. Mehr…
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
1489 – 1622 ccm / R4
68-108 PS
101’081
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
Total 1’472
1490-1621/68-90
946
526
MG Midget (1961-1979) ***
Der MG Midget ist das Schwestermodell des Austin-Healey Sprite, welcher bereits 1958 auf den Markt kam. Mit der zweiten Generation des Sprite erschien auf dessen Basis der Midget. Dieser kleine Wagen sollte die schmale Lücke schließen, welche es durch den etwas größeren und teureren MGA und dem eingestellten T-Type gab. Der Midget verwendet BMC Vierzylinder Motoren vom 948ccm mit 46 PS bis zuletzt 1493ccm mit 63 PS (Triumph Motor). Es gab drei Generationen des MG Midget MkI-III genannt und als 1975 der Sprite eingestellt wurden lief der MG Midget als Midget 1500 bis 1979 weiter. Es entstanden 226’427 Stück. Mehr…
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
948 – 1493 ccm / R4
46 – 76 PS
226’247
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
Total 1’059
948-1275/46-58
871
188
MGB (1962-1980) ****
Mit dem MGB lancierte MG ihr wohl bekanntestes und erfolgreichstes Modell. Beim erscheinen 1962 war der MGB ein sehr fortschrittliches Fahrzeug, es verfügte erstmals bei MG über eine selbsttragende Ganzstahlkarossiere, die wesentlich steifer und auch leichter als die Versionen mit dem Rahmen war. Es war auch einer der großen Vorteilen gegenüber den Konkurrenzmodellen von Triumph, die das noch nicht hatten. Als Motor gabs den 1800ccm BMC Motor mit 95 PS. Der MGB wurden in 3 Generationen gebaut und es entstanden bis 1980 399’070 Stück davon. Mehr…
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
1798 ccm / R4
93-95 PS
399’070
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
Total 2’993
1798/93-95
1’972
1’021
MGB GT (1965-1980) ***
Auf Basis des MGB gabs ab 1965 den MG B GT, dieses 2+2 Coupe hatte ein kombiartiges Heck mit einer Heckklappe. Es gehört damit zu der damals aktuellen Karrossierformen des sogenannten Shooting Brakes. Technisch ist der GT mit dem Roadster identisch. Er verwendet auch die für ein Cabriolet verstärkte Bodengruppe, obwohl das durch das Dach nicht nötig wäre. Die Modellreihen entsprachen dem Roadster, allerdings wurde der GT ab 1975 nicht mehr in die USA exportiert. Es entstanden 125’282 Stück. Mehr…
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
1798 ccm / R4
93-95 PS
125’282
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
Total 2’718
1798/93-95
2’314
404
MGC (1967-1969) ****
Basierend auf dem MGB gab es ab 1967 eine 6 Zylinder Version, die auf den Namen MGC hörte. Der von BMC stammende 6-Zylinder Reihenmotor hat 2912ccm Hubraum und 145 PS. Damit er unter der Motorhaube Platz fand musste diese ausgebaucht und für den Vergaser ein kleiner Buckel eingepresst werden. Dieser 3 Liter MG sollte den eingestellten Austin Healey 3000 ersetzten. Durch den schweren Motor war das Fahrverhalten ganz anders als bei den Vierzylinder Modellen. Es entstanden lediglich 9002 Stück als GT oder Roadster, sie sind heute sehr gesuchte Sammlermodelle. Mehr…
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
2912 ccm / R6
145 PS
9002
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
Total 453
2912/135
313
140
MGB GT V8 (1973-1976) *****
Die MGB GT V8 gehen auf den Tuner Ken Costello zurück, dieser verbaute den von Buick stammenden 3.5 Liter Rover V8 Motor in den MGB GT ein. Dieser Motor war 18kg leichter als der Vierzylinder Motor und passte einfach in den MGB, nicht einmal das Fahrwerk musste geändert werden. Nach 200 Modellen von Costello nahm MG die Produktion selbst auf, die Version von Costello hatte 157 PS, die Werksmodelle hatten noch 137 PS. MG entschied sich gegen einen Export in die USA, da man dort den schwächeren Triumph Stag nicht konkurrieren wollte. Offiziell gab es keine Linkslenker und keine Roadster, es wurden aber einige Prototypen hergestellt und natürlich gibt es heute auch umgerüstete Fahrzeuge. Insgesamt wurden lediglich 2591 Fahrzeuge hergestellt davon sind 735 sogenannte Gummimodelle die es ab 1975 gab.
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
3500 ccm / V8 (Costello)
157 PS
200
3500 ccm / V8
137 PS
2’591
Total
2’791
MG 6R4 (1984-1986) ***
1984 stieg Rover mit dem 6R4 in den Rallyesport der Gruppe B ein. Dazu entwickelten sie auf der Basis des MG Metro ein vierradgetriebenes Fahrzeug mit Mittelmotor. Das Fahrzeuge hatte eigentlich nur noch die Türen mit dem Metro gemeinsam. Zum Einsatz kam ein von Ford-Cosworth entwickelter 3.0 Liter V6 Motor, der 245 PS bzw. 410 PS leistet. Im Gegensatz zu dem Konkurrenten jedoch ohne Turbolader. Für die Homologation wurden 200 Straßenfahrzeuge und 20 Rennfahrzeuge gebaut. Im Renneinsatz war der 6R4 nicht erfolgreich, denn er viel immer aus. Erst im Jahre 1992 gelang es dem Privatfahrer Will Gollop mit einem 700 PS starken 64R die Rallyecross Meisterschaft zu gewinnen.
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
2991 ccm / V6
245 PS
200
2991 ccm / V6
410 PS
20
Total
220
MG RV8 (1992-1995) ***
Nach dem Erfolg des Mazda MX-5 entschloss man sich bei MG den MGB in neuer Form wieder aufleben zu lassen. Dabei wurde der bestehende Unterbau, die Scheiben, Türen und die Haube des MGB zu verwendet. Die Front und das Heck wurde mit Plastikteilen modernisiert. Das Interieur entsprechend luxuriös ausgestattet. Als Motor wurde der bekannte Rover Alu V8 mit jetzt 193 PS eingebaut. Das Fahrwerk mit hinteren Blattfedern und die hinteren Trommelbremsen wurden übernommen. Damit entstand ein Retro-Klassiker, der rund 2000 mal verkauft wurde. Er war damit ein Übergangsmodell für den 1995 erschienen MG F.
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
3946 ccm / V8
190 PS
2000
MG F (1995-2005) ****
Nachdem es ab 1990 ein Revival für Roadster-Verkäufe gab stieg MG mit dem F-Type in diesen Markt ein. Der MG F wurde noch unter der Honda Ägide entwickelt und verwendet das gleiche Konstruktionsprinzip wie der Honda Beat. Es ist ein Roadster mit quereingebauten Mittelmotor hinter den Sitzen. Zum Einsatz kamen 1.6 bis 1.8 Liter Vierzylinder Rover Motoren mit einer Leistungspanne von 112-160 PS. Zuerst verhinderte BMW als neuer Besitzer den Start und später als Rover pleite ging legte der neue chinesische Besitzer Nanjing das Modell von 2007 bis 2011 wieder auf. Es gab somit vier verschiedene Generationen des F bzw. TF wie er später hieß, es entstanden Total 117’424 Stück. Mehr…
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
1589 -1795 ccm / R4
115 -160 PS
117’424
CH-Zulassungen (Stand 2023)
ccm/PS
Inaktiv
Aktiv
Total 2’268
1795/120-160
1’341
927
MG XPower SV (2003-2005) ****
Der MG SV geht auf den DeTomaso bzw. Qvalve Mangusta zurück, von dem 292 Stück in Modena gebaut wurden. Nachdem die Rover Group diese Fabrik 2003 aufgekauft hatte wurde der MG SV dort gebaut. Die Technik wurde von Mangusta übernommen und eine gefälliger Karosserie gestaltet. Die Technik stammt vom Ford Mustang SN-95 mit dem 4.6 Liter V8 Motor und 320 PS, das SV-R Modell hatte bereits den 5.0 Liter Mustang Motor mit 385 PS. Die Produktion war sehr komplex, zuerst wurden Kunststoffteile für die Karossiere in England hergestellt, dann nach Italien gebracht zum fertigstellen der Karosserie und Zusammenführung mit der Mechanik, für die Komplettierung gings wieder nach England. Es entstanden lediglich 84 Stück.
Hubraum / Bauform
Leistung
Stückzahl
4600 ccm / V8
320 PS
N/A
5000 ccm / V8
410 PS
N/A
Total
84
Gesamtstatistik MG Modelle
Gesamtstückzahl
Menge
MG T-Type (1936-55)
56’382
MG YT (1948-50)
945
MGA (1955-62)
101’081
MG Midget (1961-80)
226’247
MGB Roadster (1961-80)
399’070
MGB GT (1965-80)
125’282
MGC (1967-69)
9’002
MGB GT V8 (1973-76)
2’791
MG 6R4 (1984-86)
220
MG RV8 (1992-95)
2’000
MGF (1995-2011)
118’330
MG SV (2003-05)
84
Total
1’041’434
MG in der Schweizer Zulassungsstatistik. Von den über 10’000 verkauften MG sind noch fast ein Drittel unterwegs, das ist ein weit überdurchschnittliches Resultat. Das erfolgreichste Modell ist wie erwartet der MGB Roadster.