Volvo Coupes

Der P1900 ist der erste (und letzte) Roadster den Volvo auf den Markt brachte. Es wurden statt der geplanten 300 Stück lediglich 68 Fahrzeuge in zwei Jahren hergestellt. Als Assar Gabrielsson die Chevrolet Corvette in den USA sah, wollte er auch einen solchen Volvo herstellen. Er beauftragt die Firma Glasspar in Kalifornien (die auch die ersten Corvette Karosserie herstellte) mit der Entwicklung und Herstellung der P1900 Karossiere. Technisch baute der P1800 auf der damaligen Volvo Limousine PV444 auf. Die ersten 19 Stück wurden in Kalifornien gebaut, danach war die Fertigung in Schweden. Insgesamt erfüllte der Wagen in keiner Art und Weise die Qualitätsstandards von Volvo, so dass der neue Geschäftsführer das Modell bereits 1957 aus dem Programm nahm. Die meisten Fahrzeuge wurden in Schweden verkauft und die vielen davon sind noch erhalten (rund 50 Stück wird geschätzt).

1961 startete Volvo erneut mit einem Sportmodell. Die Karossiere wurde bei Frua vom Schweden Pelle Petterson entworfen, sie kann als äusserst gelungen bezeichnet werden. Da Volvo keine Kapazität hatte wurden der P1800 bis 1963 bei Jensen in England gefertigt. Da die Qualität aber nicht den Wünschen von Volvo entsprach, beendete Volvo 1963 die Zusammenarbeit, ab dann wurden die P1800 in Schweden montiert, dazu wurden sie ab dann als P1800S bezeichnet. Die Karossiere wurde weiterhin bei Pressed Steel in England produziert. Erst 1969 wurden diese dann auch in Schweden hergestellt. Der P1800 basiert technisch auf dem Volvo Amazon. Zu Einsatz kamen die bekannten Vierzylinder Motoren mit zu Beginn 1.8 Liter und ab 1969 2.0 Liter Hubraum und 90 bis 105 PS. Ab 1969 war der P1800 auch eines der ersten Serienfahrzeuge mit elektrischer Benzineinspritzung, diese erhielten den Zusatz E und haben 124 PS Leistung. Es entstanden Total 39’407 Stück.

In England bei Aston Martin wurden erstmals Mitte der 60er Jahre dreitürige Kombis für Jagdzwecke oder für die Golfausrüstung gebaut. Sie erhielten Namen Shooting Break. Als Vorbild diente Volvo der Reliant Scimitar der 1969 auf dem Markt kam. Sie beauftragten wieder Frua mit dem Design, doch diesmal gaben sie dem Entwurf des hauseigen Designer Jan Wilsgaard den Vorzug. Der P1800ES verkaufte sich vor allem in den USA gut. Da aber dort ab 1974 neue Sicherheitsvorschriften für höhere Stossstangen in Kraft traten, stellte Volvo die Produktion ein. Es entstanden deshalb nur 8’077 Stück. Im deutschsprachigen Raum wird der P1800ES auch ‹Schneewitchensarg› genannt, wegen dem weitgehend aus Glas bestehenden Heck, insbesondere die rahmenlose Glasheckklappe, die bis dahin noch kein Hersteller so realisierte, ist bemerkenswert.

1974 erschien bei Volvo die nächste Generation der Limousinen, die sogenannte 240 Serie, welche die 140 Serie ablöste. Die Sechszylinder Modelle wurden jeweils 164 bzw. 264 genannt. Die neue Generation viel vor allem durch die klobigen Sicherheitsstossstangen und durch das nun noch eckigere Design auf. Basierend auf dem 264 wurde der 262 C entwickelt. Das Design stammt wiederum vom Hausdesigner Jan Wilsgaard, die Autos wurden aber vom Bertone in Italien hergestellt. Neben der zweitürigen Ausführung fällt vor allem das um 10cm tiefer angesetzte Dach mit der breiten C-Säule auf, damit sieht der Volvo 262 wie eine gechoppter Volvo 264 aus. Dieses Design ist eigentlich einmalig für ein Serienfahrzeug. In den ersten Jahren waren alle Fahrzeuge Silber mit schwarzen Vinyldach, später gabs dann noch goldige, die letzte Serie war ohne Vinyldach in schwarz, hellblau oder braun erhältlich. Zum Einsatz kam der PRV-Motor mit 2.7 bzw. 2.9 Liter Hubraum und 140 bis 155 PS. Es entstanden lediglich 8’077 Stück, von denen 75% in die USA gingen.

Basierend auf dem Volvo 760 entstand ein 780 genanntes Coupe, das vorwiegend in die USA und in ein paar ausgewählte Europäischen Ländern verkauft wurde. Der 780 wurde wiederum bei Bertone in Italien gebaut und löste dort den 262 C ab. Zum Einsatz kam einerseits ein PRV-Motor mit 2.9 Liter Hubraum und 147-170PS (mit/ohne Kat) Leistung. Für Länder wie Italien und Spanien gabs auch zwei Vierzylinder mit Turbolader mit 2.0 bzw. 2.3 Liter Hubraum und 165-200 PS. Die Vierzylinder Motoren passten jedoch nicht zum luxuriösen Charakter des 780 und wurden nur selten bestellt. Später gabs dann noch für diese Länder einen Dieselmotor, der von VW zugekauft wurde. Es entstanden lediglich 8518 Stück.

1986 kam der 480 als erster Volvo mit Frontantrieb auf den Markt, später kamen basierend auf dem 480, der 460 (Schrägheck) und der 440 (Stufenheck) als Limousinen dazu. Also gabs zuerst das Coupe und dann die Limousinen, was sehr selten ist. Der 480 wurde in Holland gebaut im ehemaligen DAF Werk. Das Coupe wurde wie beim P1800ES als sogenannter Shooting Break mit Glasheckklappe ausgeführt. Mit der schnittigen Front und den Klappscheinwerfer kam eine insgesamt sehr spezifische Fahrzeug Gestaltung heraus. Die stark polarisierte, insbesondere nicht zum konservativen Design von Volvo passte. Angetrieben wird der 480 von mit zusammen mit Renault entwickelten Vierzylinder Motoren mit 1.8 und 2.0 Liter Hubraum und 95 bis 121 PS (letztere als Turbo-Version) Leistung. Es entstanden 76’375 Stück was sicher für ein solch extravagantes Fahrzeug beachtlich ist.

Das Volvo C70 Coupe bzw. Cabrio basiert auf dem bereits 1991 erschienen Volvo 850, der eine neue Generation von Mittelklasse Fahrzeugen mit Frontantrieb und quer eingebauten 5 Zylinder Motoren von Volvo ist. 1997 kam zuerst das Coupe auf den Markt, das Cabrio mit dem Stoffverdeck und einer Glasheckscheibe kam ein Jahr später auf den Markt. Das Cabrio war das erste Cabriolet von Volvo seit dem P1900, der 1954 erschienen war. Im Oktober 2002 gabs ein leichtes Facelift. Als Antrieb dienten 5 Zylinder Motoren vom 2.0 bis 2.5 Liter Hubraum und einer Leistungsspanne von 163 bis 250 Turbo PS. Das Cabrio hatte eine wesentlich höhere Nachfrage, insgesamt entstanden 72’822 Stück der ersten Generation des C70.

2005 löste die zweite Generation des Volvo C70 den Vorgänger ab, welchen es in einer Coupe und einer Cabriolet Version seit 1997 gab. Die neue Generation wurde auf Basis des Volvo S40 entwickelt und kam als Cabriolet mit Klappdach daher und war somit Cabriolet und Coupe in einem. Das Cabriodach des C70 gehört zu den aufwendigsten Dächern die es gab, denn es muss ein 4-plätziges Fahrzeug überspannt werden. Das Dach besteht deshalb aus drei Teilen, in geöffneten Zustand bleibt ein Kofferraum von 200 Litern erhalten. Auch konnte damit die Frontscheibe in normaler Länge realisiert werden. Es gab drei 5-Zylinder Motoren mit 2.4 bzw. 2.5 Litern Hubraum und 140 bis 230 PS (letzterer mit Turbolader) zu kaufen. Ab 2006 gabs dann noch vier verschiedene Dieselmotoren zu kaufen mit 4 bzw. 5 Zylindern, welche noch erstaunlich oft bestellt wurden.

2006 stieg Volvo mit dem C30 wieder in den Kompaktwagen Markt ein. Es gab ihn nur als Dreitürer und mit seiner Glasheckklappe sollte er an den legendären Volvo P1800 ES erinnern, er ist auch ein Nachfolger des Volvo 480, der 1995 eingestellt wurde. Den C30 gabs ausschliesslich mit Vorderradantrieb. Zur Auswahl standen 4 und 5 Zylinderreihenmotoren, die vorne Quer eingebaut sind. Bei den Benziner reicht die Hubraumspanne von 1.8 bis 2.5 Liter mit 100 bis 230 Turbo PS. Die Diesel gabs mit 1.6 Liter bis 2.4 Liter mit 109 bis 179 PS Leistung. Insgesamt wurden 208’652 Stück im Belgischen Gent hergestellt.