Audi – Sammlung
Die Automarke Audi hatte einen holprigen Werdegang. 1909 wurde der Name Audi vom Unternehmer August Horch in Zwickau eingetragen, dies weil er seinen eigenen Namen Horch nicht mehr verwenden durfte. Audi steht für lateinisch horchen, hören. 1932 entstand daraus die Auto Union in Chemnitz, welche vor dem Krieg die zweitgrösste deutsche Autoherstellerin nach Opel war. 1949 wurde die Marke neu gegründet, diesmal in Ingolstadt. Interessanterweise übernahm Daimler Benz 1958 die Auto Union und verkaufte sie dann schrittweise 1964 und 1968 an Volkswagen. Die heutige Audi entstand 1969 mit der Fusion mit NSU. Seit 1985 das letzte NSU-Motorrad hergestellt wurde heissen die Firma und die Autos nur noch Audi. Die vier Ringe symbolisieren die vier Marken DKW, Audi, Horch und Wanderer und gehen auf die Auto Union zurück. 1998 übernahm Audi den Sportwagenhersteller Lamborghini. Seit dem Dieselskandal und dem Ableben ihres Mentors Ferdinand Piech ist es ruhiger um die Marke geworden.
So wie die Geschichte der Firma sind auch die Fahrzeuge, teils eigenwillige Konstruktionen und teilweise auch mit viel Improvisationstalent hergestellt. Das Design wechselt oft und wurde mehrheitlich selber entwickelt. Seit den 2000er wurde Audi von Volkswagen mit Ferdinand Piech auf eine Premiummarke getrimmt, was viel Marketing Arbeit war und die Autos heute geradliniger und einheitlicher macht. Das Design wurde dabei werbewirksam in eine besonders strömungsgünstige Form gebracht. Seit der Hauptabsatzmarkt in China ist, dominiert im Design der grosse Single-Frame Kühlergrill der Dominanz und Überlegenheit ausdrücken soll.
Audi steckt viel in Marketing und gibt sich ein sportliches Image, obwohl die Marke im Rennsport eher eine Randerscheinung ist. Der Höhepunkt war sicher der kurzzeitige Erfolg des Audi Quattro in der Rallye-Weltmeisterschaft als Audi mit dem Allrad Antrieb einen kurzeitigen aber entscheidenden Vorteil hatten. Die wenigen Audi Coupes und Sportwagen leiden etwas am generellen Frontantriebskonzept, welches geschickt mit Allrad Technik ergänzt wird aber auch am Design welches sich konsequent an den Limousinen orientiert. Die eigentlichen Sportfahrzeuge von Audi sind eher im Kombi und SUV Bereich zu suchen. Mit dem Audi S4 führte Audi 1991 die schlicht S-Modelle genannten, Sport-Modelle ein.
Audi Coupes und Sportwagen seit 1970 bis heute
- Audi 100 Coupe S (1970-1976)
- Audi 80 Coupe (1980-1988)
- Audi Quattro (1980-1991)
- Audi Sport Quattro (1984-1985)
- Audi Coupe (1988-1996)
- Audi Cabriolet (1991-2000)
- Audi TT (1998-heute)
- Audi A4 Cabriolet (2002-2006)
- Audi R8 (2006-2020)
- Audi A5 (2007-heute)
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Audi 100 Coupe S (1970-1976) ****
Basierend auf dem Audi 100, welcher 1968 auf dem Markt kam gab es ab 1970 eine Coupe Version mit einer erstaunlich gefälligen Karosserie. Mit dem tollen Fastback erinnert das Audi 100 Coupe S an den Fiat Dino oder den Aston Martin DBS aus derselben Zeit. Technisch war der Wagen jedoch identisch mit dem Audi 100, mit Frontantrieb und maximal 115 PS nicht gerade ein Sportwagen. Das Cockpit wurde ebenfalls aus der Limousine übernommen. Für die letzten beiden Produktionsjahre gab es noch ein kleines Facelift, dass aber nur Insider erkennen. Während von den Limousinen 827’474 Stück entstanden, gab es 30’687 Coupes, was den heute recht hohen Preis für diese Coupes rechtfertigt.
Audi 80 Coupe (1980-1988) ***
Nach einer kurzen Pause gab es ab 1980 wieder ein Audi Coupe, diesmal basierend auf dem Audi 80 B2, der 1978 neu auf den Markt kam. Diesmal beauftragte man Giorgetto Guigiaro mit dem Design. Dieser zeichnete ein gefälliges 80er Jahre Coupe mit weichen Ecken und Kanten. Das typische rechteckige Vieraugen-Gesicht hatte nur das Coupe und war absolut Trendy, auch das Leuchtband am Heck war sehr gelungen. Erstaunlicherweise verfügt das Coupe noch nicht über eine Heckklappe und das Interieur war identisch mit der Limousine. Ab 1985 gab es ein Facelift, dass das Coupe an den Audi 100 anpasste, was zu einem langweiligen glattflächigen Design führte. Das Coupe hatte Vorderradantrieb und ab 1985 konnte man auch eine Quattro-Version bestellen, was aber nur 7’778 Käufer taten. Die Topversion war der GT5E mit einer Leistung von 135 PS aus einem 5 Zylindermotor, der vorne längs eingebaut war. Insgesamt entstanden 169’017 Stück.
Audi Quattro (1980-1991) *****
Der 1980 erschienene Audi Quattro ist quasi das Aushängeschild der Marke. Das Auto wurde geschickt kombiniert, indem die vom Giorgetto Guigiaro entworfen Coupe Karosserie mit X-Pack Verbreiterung versehen wurde und die permanente Allrad-Technik des nicht erfolgreichen VW Iltis eingebaut wurde. Der bekannte Audi 4 Zylinder wurde um einen Zylinder erweitert und mit einem Turbolader versehen , der die Leistung auf 200 PS brachte. Dazu kam ein geschicktes Marketing zum quasi ersten serienmässigen Allradantrieb in der PKW-Serienfertigung (obwohl das nicht stimmte). Weiter stieg man mit dem Quattro 1981 in die Rallye Meisterschaft ein und hatte zu Beginn einen entscheidenden Vorteil mit dem Allradantrieb. Trotzdem konnte Audi diese nur 1984 gewinnen. Zuerst hatte man Qualitätsprobleme und bereits 1985 hatte Peugeot den Audi überholt. In den 11 Jahren wurden lediglich 11’452 Stück gebaut und die heute verbliebenen Fahrzeuge erzielen sehr hohe Preise.
Audi Sport Quattro (1984-1985)
Der Audi Sport entstand als Homologationsmodell für ein Gruppe B Rallye-Fahrzeug. Dazu wurde der Radstand des Audi Quattro um 32cm verkürzt und die Motorleistung auf 306 PS gebracht. Es mussten 200 Stück hergestellt werden, die zu astronomischen Preisen (rund 200’000 DM) verkauft wurden. Gemäss Audi wurde diese Anzahl hergestellt, doch in Wirklichkeit gab es wohl lediglich 160 Stück, inklusive der 20 Gruppe B Autos. Da die Gruppe B 1986 aufgehoben wurden, kam es nie zu einem Einsatz. Bekannt wurde das Modell aber vor allem durch den Einsatz am Pike-Peaks in den USA, wo das Auto als ‹Flügelmonster› mit angeblich 600 PS dieses Rennen dreimal nacheinander gewann (1985 bis 1987). Heute werden die Autos zu astronomischen Preisen gehandelt.
Audi Coupe (1988-1996) ***
1988 lancierte Audi ein neues Coupe, dass technisch auf dem 1986 erschienen Audi 80 B3 basierte. Audi legte aber Wert darauf, dass es sich um ein eigenständiges Modell, nämlich das Audi Coupe handle. Das Design orientiert sich komplett an den aerodynamischen Gegebenheiten (Aero-Design) und wirkt wie eine Seife; rundlich, glattflächig und schnörkellos. Einzig der nun an einer Heckklappe angebrachte grosse Heckspoiler stach etwas hervor. Das Cockpit war komplett neu und in seiner Gestaltung Welten besser als beim Vorgänger. Das Interessanteste Modell war das 1990 lancierte S2 Modell, dass über permanenten Allradantrieb und einen 220 PS Turbomotor verfügt. Neben den bekannten 4 und 5 Zylinder Motoren gab es ab 1992 auch einen V6, der jedoch wie alle anderen Motoren längs vor der Vorderachse eingebaut war und standardmässig die Vorderräder antrieb. Insgesamt entstanden 68’367 davon 9’488 S2 Modelle.
Audi Cabriolet (1991-2000) **
Dem allgemeinen Trend folgend gab es auf Basis des Audi Coupes ab 1991 wieder ein Cabriolet von Audi. Eine Handvoll Cabriolets entstanden in den 70er Jahren aus 2-türigen Audi 100, welche von ein paar Spezialfirmen umgebaut wurden. Das Cabriolet blieb weiter im Angebot nachdem das Coupe 1996 eingestellt wurde. Die stärkste Variante ist mit dem V6 Motor und 176 PS Leistung ausgerüstet. Alle Modelle haben Vorderradantrieb. Ab 1995 war es das erste Cabriolet, dass mit einem Dieselmotor erhältlich war (Pfui Teufel). Als Premium Modell verfügt das Verdeck, dass zwar unter einer Klappe versteckt wurde lediglich über eine Plastikheckscheibe. Es entstanden 71’510 Stück.
Audi TT (1998-heute) **
1998 überraschte Audi mit dem neuen TT Modell. TT steht für Tourist Trophy und benennt ein berühmtes Motorradrennen auf der Isle of Man in England. Den Namen verwendete NSU bereits in den 60er Jahren für ihre sportlichen Modelle. Bemerkenswert war das unter Peter Schreyer entworfene Karossiere-Design mit dem sehr flachen Dachaufbau. Das Design wirkte fast so wie ein Concept-Car auch das Interieur zeichnet sich durch viele spannenden Design-Elemente aus. Das Auto polarisierte stark, was man von einem typischen Audi nicht erwartete. Schnell hatte der Wagen den Namen ‹Panzerspähwagen› inne. Technisch enttäuschte der Wagen auf der ganzen Linie, steckt doch die simple Golf Technik darunter, die durch die aerodynamischen Unzulänglichkeiten sogar gefährlich wurde. So musste kurz nach dem Erscheinen ein primitiver Heckspoiler nachgerüstet werden, der die Optik versaute. 1999 erschien ein optisch ansprechende Roadster-Variante, die aber mit Vorderradantrieb natürlich kein Roadster war. Es stehen die vom Golf bekannten Antriebe von 4 und 6 Zylinder Motoren mit 150 bis 240 PS, die alle vorne quer eingebaut sind und standardmässig die Vorderräder antreiben. Als Option gibt es Allradantrieb. Von der ersten Generation (1999-2006) entstanden 178’838 Coupes und 90’760 Roadster. Zwei weitere Generation (2006-2014) und (2014-heute) sind bis jetzt erschienen.
Audi A4 Cabriolet (2002-2006) *
Nach zwei Jahren Unterbruch kam auf Basis des im 2000 erschienenen Audi A4 B6 ein neues Audi Cabriolet heraus. Als Spezialität war eine Allrad Version sowie optional ein stufenloses Automatikgetriebe erhältlich. Beim Audi A4 Cabriolet handelt es sich weitgehend um ein eigenständiges Modell, welches die A5 Generation vorbereitete. Es hat lediglich die Bodengruppe und ein paar weitere Teile mit den A4 gemeinsam. Das Stoffverdeck hatte nun eine Glasheckscheibe. Es kamen die bekannten R4 und V6 Motoren zum Einsatz, welche standardmässig die Vorderräder antrieben, auch den Diesel gab es wieder. Der Überflieger ist aber das S4 Modell mit dem 344 PS 4.2 Liter V8 Motor, sowie standardmässigem Allradantrieb. 2006 verschwand das Cabriolet nach ca. 50’000 Einheiten wieder aus dem Programm. Erst 2009 gab es den Nachfolger das A5 Cabriolet.
Audi R8 (2006-2019) **
2006 präsentierte Audi ihr neues Prestige Objekt, den ersten Mittelmotorsportwagen von Audi. Audi gibt zwar an, dass die Basis auf die LeMans Rennfahrzeuge geht, es ist aber wahrscheinlicher, dass das Modell zusammen mit Lamborghini entwickelt wurde. 1996 hatte ja Audi den maroden Sportwagenhersteller Lamborghini übernommen. So gab es einen Versuchsträger in der Karosserie eines Lamborghini Gallardo. Die seit 2015 produzierte zweite Generation des R8 teilt sich die Technik mit dem Lamborghini Huracan. Optisch ist der R8 etwas gewöhnungsbedürftig, da weder das Audi Single Frame, noch die seitlichen Abdeckungen und auch sonst die Proportionen nicht stimmig sind. Der R8 verfügt über einen V8 Motor mit 420 PS oder einen V10 Motor mit 560 PS. Er hat einen permanenten Allradantrieb, der von Lamborghini stammt. 2008 wollte uns Audi mit einen V12 Dieselmotor mit rund 600 PS beglücken und 2012 war ein R8 e-tron geplant, beide Prototypen wurden jedoch nie serienreif. Die zweite Generation ab 2015 gibt es nur noch mit dem 5.2 Liter V10 Motor, der bis zu 620 PS leistet. Von der ersten Serie wurden 26’037 Stück davon 6’176 Spyder-Modelle hergestellt. Die zweite Serie wurde im 2020 eingestellt.
Audi A5 (2007-heute) *
Der A5, als neues Audi Coupe seit 1996 erschien bisher in zwei Generationen, die erste Generation lief von 2007 bis 2016 vom Band. Der A5 ist quasi ein zweitüriger A6 mit Stufenheck und hat standardmässig Vorderradantrieb. In dieser Konfiguration ist es nicht gerade ein attraktives Coupe. Auf derselben Basis kam 2009 auch eine Cabriolet Version heraus. TopoftheLine ist das RS5 Modell als Coupe oder Cabriolet mit dem 450 PS starken 4.2 Liter V8 Motor und permanentem Allradantrieb. Ab der zweiten Generation ist der RS5 mit einem 2.9 Liter V6 Biturbo Motor mit derselben Leistung ausgerüstet. Dieses Fahrzeug ist mit allen erdenklichen Fahrhelfern ausgestattet, so dass die Fahrsicherheit auf höchstem Niveau ist, der Fahrspaß aber weitgehend auf der Strecke bleibt. Bis 2019 entstanden 236’611 A5 (alle Modelle inkl. dem 5-türigen Sportback).